Bansin-Benz-Mellenthin-Stolpe-Garz-Korswandt-Ahlbeck-Heringsdorf-Bansin
Tourlänge: 52 Km
Zum Museum Schloss Stolpe
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Wieder Wellness an der Ostsee, diesmal in Bansin, im Ostseehotel „Villen im Park“.
3 Übernachtungen vom 19.-22.04.2015, gediegene Wellnesslandschaft und ein Abendbüffett, dass keine Wünsche offen ließ. Also beste Voraussetzungen um ein paar schöne Tage zu verbringen. Die Kultur kam auch nicht zu kurz, Konzert mit dem Liedermacher Harald Wollenhaupt, ein abwechslungsreiches Programm, sein Repertoire reichte von Hannes Wader bis Eric Clapton, schöner Abend in gepflegter Umgebung der DAVIDOFF LOUNGE im „Kaiser Spa Hotel zur Post„.
Obwohl noch Vorsaison herrscht auf der Promenade der Kaiserbäder schon lebhaftes Treiben, bei einem ersten Bummel ist es immer interessant zu sehen, was es Neues gibt, oder was im Entstehen ist. In Bansin wurde damit begonnen, die Baulücke, am Haupteingang zum Strand zu schließen, ein riesiges Gebäude ist in der Bauphase, die Schilder am Bauzaun verheißen nichts Gutes, nah mal abwarten. Nach einigen kleinen Intermezzos, Start zu einer größeren Radtour, mit der Stadt Usedom im Visier.
Über Dorf Bansin, Alt Sallenthin, Benz, erreichen wir Neppermin, erste kleine Pause mit Blick auf das Achterwasser. Auch schon vorher boten sich herrliche Ausblicke auf die Usedomer Binnenseen (Gothen See, Schmollensee und Kleiner Krebssee) und die hüglige Landschaft mit Wald, Feldern und Wiesen. Weiter geht es Richtung B110, mit einem kleinen Abstecher zum Wasserschloss Mellenthin (überall an den Radwegen gibt es Hinweisschilder, auf den Mittelpunkt der Insel Usedom, zu dem Wasserschloss Mellenthin). Da es noch zu zeitig zur Einkehr war und wir das Schloss schon kannten, sparten wir uns den Wegzoll und schauten uns stattdessen die Alte Schmiede (Wirtshaus mit Hofladen) und die dazu gehörenden Ferienhäuser (wunderschöne reetgedeckte Fachwerkhäuser) an. Nach einem kurzen Stück auf der Landstraße hatten wir wieder unsern Radweg erreicht. Für die gesamte Strecke bis zur B110 konnten wir einen separaten, ashaltierten Radweg nutzen, mit Ausnahme des Abstechers zum Wasserschloss Mellenthin (kurzes Stück Feldweg und Landstraße. An der Kreuzung B111 und B110 ist der Landgasthof Klein zu empfehlen. Nach einigen Hin und Her fanden wir den nagelneuen Radweg (zu diesem Zeitpunkt noch auf keiner Karte dargestellt) nach Gummlin und Stolpe. Hier in Stolpe trifft man auf den Radweg „Berlin-Usedom“. Der neu angelegte Radweg (zwei parallel verlaufende Asphaltspuren), verläuft durch ein geschlossenes Waldgebiet, die Mellenthiner Heide. Am Ortseingang von Stolpe machen wir in einem Imbiss am Radweg Pause (ein Imbiss, wie es immer mehr an den überregionalen Radwegen gibt), bei einem Radler und Bockwurst kommen wir mit der Imbissbetreiberin ins Gespräch, mit dem Resultat, dass wir uns die Stadt Usedom für später aufheben, um so mehr Zeit für das Schloss Stolpe zu haben. Im Dorf angekommen, ist das Schloss schnell gefunden. Ein großer rechteckiger Platz, wird vom Schloss, dem neu errichteten Westflügel (Appartments) und der restaurierten Remise (Restaurant und Apartments) eingerahmt. Mit Interesse sahen wir ein Plakat, dass die Jungs von S&M unzensiert, hier am Freitag spielen, doch leider, sind wir da schon wieder zu Hause in Menz. Bevor wir das Schloss betreten ein Video, in dem sich der Förderverein Schloss Stolpe e.V., sich und das Schloss vorstellt. Wir wurden von einer netten Frau empfangen, sie war heute für das Schloss zuständig und das tat sie vom ganzen Herzen. Bei der Führung wurden wir fachkundig, über das Dorf und das Schloss informiert. Fließend ging es von einem Themen zum anderen, Geschichte vom Schloss und vom Förderverein, die letzte Besitzerin, Nutzung nach 1945, Wiederaufbau und aktuelle Nutzung, private Investoren die viel zur Entwicklung des Dorfes beitrugen und auch neue Wahlstolper, die sich in ihren Häusern abschotten. Selbst die letzte Schlossherrin, Freda Gräfin von Schwerin, die 1945 das Land verlassen musste und 1957 mit 2000 Trauergästen auf dem Dorf Friedhof beerdigt wurde, war uns am Schluss der Führung vertraut. Zum Schluss sassen wir bei Tee und einem angenehmen Gespräch, vor dem lodernden Kaminfeuer. Wir konnten unsere Erfahrungen vom heimischen Förderverein Naturlandschaft Stechlin und Menzer Heide e.V. und Usedom im Allgemeinen einbringen. Im Gespräch erfuhren auch einiges über die Lebensentscheidung der Schlossfrau, nebst Ehemann, Verkauf des heimischen Hauses und Kauf einer Eigentumswohnung in Stolpe (im Landhof Usedom– hier, wo andere Urlaub machen, wurde ihr neues zu Hause). Ein sehr schöner Schlossbesuch.
Der Rückweg nach Bansin wurde etwas anders gestaltet, wir blieben auf dem Radweg „Berlin-Usedom“. Über Prätenow, Dargen, Bossin, Neverow, Garz ging es heimwärts, nicht sehr aufregend, nichts erwähnenswertes, ohne große Steigungen. Doch ab Garz bis Korswandt und dann weiter bis Ahlbeck, ist der Kämpfertyp gefragt (siehe Höhenprofil), diverse Anstiege im herrlichsten Buchenwald. Kurz vor Korswandt, nach Verlassen des Walds, Vorsicht, der Radweg verläuft über einen Golfplatz, OK, die Wahrscheinlichkeit von einem Golfball getroffen zu werden ist sehr gering, aber Augen auf beim Radfahren. Hier in Korswandt, muss jeder für sich alleine entscheiden, weiter durch den herrlichen Buchenwald (die Anstiege werden auch immer herrlicher) oder über Swinemünde (ohne Steigungen) und dann, schön auf der Promenade der Kaiserbäder, bis nach Bansin. Wir haben uns für die sportliche Variante, direkt nach Ahlbeck, entschieden. Erwähnenswert ist auch das Ausflugslokal „Idyll am Wolgastsee“, der Name sagt alles, gebaut 1924 im Stil der Bäderarchitektur, mit Biergarten und Verkaufskiosk, sehr schön anzusehen. Geschlaucht kamen wir im Hotel an. Da noch Zeit bis zum Abend-Büffet war, nutzten wir diese, zur Erholung im Wellnessbereich. Ein schöner Kurzurlaub, mit einer steigenden Radtour. Die Länge der Radtour betrug rund 50 Km.