Menz-Lindow-Rund um den Gudelacksee-Lindow-Menz
Tourlänge: 55 Km
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Ergänzungen
Eigentlich sollte es eine normale Radtour werden, Menz-Lindow-Rund um den Gudelacksee-und zurück. Doch der Höhepunkt „Rund um den Gudelacksee“ war enttäuschend, so das ich kurzerhand zu einem Blog, mit dem Thema „Offene Kirchen“ umschwenkte. Von Menz aus, kann der Radweg „Historische Stadtkerne 1“ bis Lindow benutzt werden, er ist auch durchgängig beschildert.
Über Dollgow (dem Strittmatter Gedenkdorf), Hindenberg und Banzendorf (schade das die Kulturscheune nicht mehr existiert, habe hier super Konzerte erlebt) nach Lindow. Einmal die Hauptstraße lang, kurz in die Touristeninfo hineingeschaut, die Damen freuen sich immer, wenn jemand kommt, der interessiert ist und auch noch nett plaudert.
Im Gespräch ging es um die Insel auf dem Gudelacksee, ob der See auf der Insel, als
i-Tüpfelchen auch eine Insel hat, selbst raus finden und ob dieses Jahr in Vielitz wieder eine Russen-Disko stattfindet, ist aber nicht so. Zu guter letzt haben wir noch einen gemeinsamen Bekannten herausgefunden. Danach Mittagessen im „Gasthaus am Gudelacksee“, Zanderfilet mit Wildkräuterspinat und Rahmlauchsoße, sehr zu empfehlen. Start zur Seeumrundung an der Kirche. Am besten die Chaussee nach Gühlen, mit Stop an der Salus-Klinik, die Gebäude der ehemaligen Lungenheilanstalt Wilhelmshöhe sind sehr schön restauriert, benutzen. Ich hatte versucht nach der Klinik direkt zum Seeufer zu kommen, aber ohne Erfolg. In Gühlen ist vom Landgut kaum etwas zu sehen, ein Anwesen mit bewegter Geschichte (einschließlich E.Honecker). Der Radweg von Gühlen bis zum Lindower Rhin ist ein zuckersandiger Waldweg. An der Fahrradbrücke über den Lindower Rhin ist eine Rastplatz. Ab dem Rastplatz wird der Weg besser, aber vom See ist nichts zu sehen, auch eine Bademöglichkeit war nicht zu erkennen.
Nach 7,5 Km kommt man auf den aus Zippelsförde kommenden Radweg, ab hier wird die Sicht frei und es ergeben sich auch Bademöglichkeiten(über einen Privatweg kommt man über die Wiese zum See, gute Badestelle). Vorbei an der Kramnitzer Mühle, schön der angestaute Mühlteich, entlang an der Bahnlinie (Zug nach Rheinsberg) zum Stadtufer des Gudelacksees, Campingplatz, Badestelle, Restaurants und heute Kurkonzert. Die Kurbühne bestand nur aus einem Zelt, das aber den Windböen widerstand. Kurkonzert mit dem Duo Rusty Grey, Oldies, Country und Eric Clapton ließen mich den Rundkurs unterbrechen. In Gedanken, schon eine mögliche musikalische Variante, zu meinem nächsten, runden Geburtstag. Doch nach den Titel „Rote Lippen soll man küssen“ war ich mir nicht mehr so sicher. Endlich ist die Lindower Stadtkirche, das Ziel meines Rundkurses erreicht. Eine „Offene Kirche“ mit einer Ausstellung und wer möchte kann sich führen lassen und erhält Antworten zu allen Fragen. Die Lindower Stadtkirche als Beispiel, für alle „Offenen Kirchen“ links und rechts der Radwege. Die 1755 eingeweihte, evangelische Stadtkirche, nachdem sie 1746 vollkommen niedergebrannt war, gehört zu den schönsten Kirchen in der Mark Brandenburg. Sie ist ein schlichter barocker Putzbau. Ungewöhnlich ist auch, dass der 36 m hohe Turm nach Osten ausgerichtet ist. Als ich die Kirche durch den nördlichen Eingang betrat, war ich erstaunt, dass sich der Altar in der Mitte der Kirche befindet, die restaurierten Bleiglasfenster spiegelten sich im Sonnenlicht und ein Blick auf die herrlich restaurierte Sauer-Orgel machen Lust auf ein Orgelkonzert. Doch dann kam die Ausstellung ins Blickfeld, die farbenfrohen, expressiven Bilder zogen mich in ihren Bann und erweckten eine gewisse Vertrautheit, kein Wunder, denn im Mai hatte ich den Maler in seinem Atelier kennen gelernt, seine umfangreiche Präsentation bewundert und nett geplaudert. Der Maler ist Markus Beer und lebt in Neuhäsen. Ein Besuch der Ausstellung oder im Atelier, kann ich nur empfehlen.
In Anlehnung an ein Goethe-Zitat:
„Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es möglich zu machen wäre, ein vernünftiges Wort sprechen.“
sollte man auf jeder Radtour wenigstens eine „Offene Kirche“ besuchen.
Einfach in die Reihe setzen, kurz verschnaufen, Augen zu und für ein paar Sekunden über Gott und die Welt nachdenken, die Kirche anschauen, im besten Fall ist auch eine Ausstellung vorhanden und weiter geht’s. Zum Abschluss meines Lindow Besuches, kurzer Abstecher zum Wutzsee, zum Kloster-Lindow. Hier im Schatten der Ruinen herrscht himmlische Ruhe und bei etwas Phantasie, kann man sich einige Jahrhunderte zurückversetzt fühlen und sich vorstellen, wie die Nonnen durch die Kreuzgänge wandelten. Auch ein Bad im Wutzsee ist ohne Probleme möglich. Der Rückweg nach Menz, die gleiche Route, nur mit viel Gegenwind, also etwas anstrengender. Beim fahren werden schon die ersten Sätze für den Blog geformt. An der Streuobstwiese „Grünhof“ wird ein kurzer Stop eingelegt. Leicht zu übersehen, auf der rechten Seite zwischen Banzendorf und Dollgow, kurz vor dem Pattendamm.
Siehe auch Veranstaltungsplan für Lindow und Informationen zu den Lindower Sommermusiken .
Ergänzungen
Auf unsere 10. Menzer Radtour am 28.06.2020 mussten wir feststellen, dass das Gasthaus am Gudelacksee ab 01.01.2020 nur noch für Hausgäste geöffnet ist. Schade!