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Radfahren und die Fläming-Skate

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1.Tag
Rietdorf-Dahme/M.-Wiepersdorf-Hohenseefeld-Wahlsdorf-Dahme/M.-Rietdorf
Tourlänge: 65 Km
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2.Tag
Petkus-Holbeck-Kloster Zinna-Markendorf-Schlenzer-Wahlsdorf-Petkus
Tourlänge: 60 Km
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1.Tag
Zwei Tage auf der Fäming-Skate, schon viel von dem super Rundkurs gehört. Es soll toll sein, egal ob als Radfahrer oder als Skater. Im Internet recherchiert, eine Unterkunft für eine Nacht musste her und auch eine grobe Streckenplanung wurde getan. Zur Einstimmung ein Imagefilm der Fläming-Skate. Eine Unterkunft war schnell gefunden, in Rietdorf in der Pension „Ingrid“, nicht direkt an der Strecke, aber nur 3,5 Km von Dahme/M. entfernt. Eine kleine idyllische Kleinstadt, die am Rundkurs 7 der Fläming-Skate liegt. Außerdem wollte ich Dahme/M. schon immer etwas genauer erkunden, den es war die Heimatstadt von zwei Freunde aus der Lehrzeit. Nach dem Check-In geht es los.
Der Rundkurs 7 ist mein Ziel mit einem Abstecher zum Schloss Wiepersdorf.
Hier zwei Links zu den Rundkursen  RK 1 und RK 7 .
Der Abstecher zum Schloss Wiepersdorf war mir sehr wichtig, doch dazu später. In Dahme/M. angekommen, kurze Orientierung, wo verläuft die Skate und wichtig, immer vergewissern, links oder rechts herum. Nachdem ich Dahme/M. in Richtung Niendorf, Ihlow verlassen habe, habe ich sie für mich ganz alleine, die Fläming-Skate. Links und rechts der Skate Felder soweit das Auge reicht.

Die Fläming-Skate kurz vor Niendorf

Erwähnenswert in Niendorf ein schöner Dorfteich mit viel Grün ringsherum und in Ihlow die einzige zweispitzige  Dorfkirche im Fläming und sehr interessante Bauernhäuser. Ihlow muss ein wohlhabendes Dorf gewesen sein, beide Dörfer sind durch die Landwirtschaft geprägt. Weiter geht es auf der Skate nach Hohenseefeld, dass zur Gemeinde Niederer Fläming gehört. Hier verlasse ich den RK 7 für kurze Zeit, um den schon erwähnten Abstecher auf dem RK 1 nach Schloss Wiepersdorf zu unternehmen.
Das Schloss Wiepersdorf ist eng verbunden mit den Namen, Achim von Armin, Bettina von Armin geb. Brentano, der Romantik und nicht zuletzt mit Literatur. Literatur der Romantik und Literatur der DDR. Ja, und da ist noch die Verbindung zum Gut Zernikow, Zernikow ein Nachbardorf von Menz. Auch zu DDR-Zeiten ist der Name von Armin, der Baron, das Schloss, der Junkerbusch und Geschichten aus dem Gutshof nie verschwunden. Doch auch hier kommen wir wieder zur Literatur. Clara von Arnim, die letzte Gutsherrin von Zernikow und angeheiratete Urenkelin des Dichterpaares Ludwig Achim und Bettina von Arnim, veröffentlichte 2000 das Buch „Das bunte Band des Lebens“. Diese Buch wurde hier in Brandenburg ein absoluter Bestseller, anschaulich wird das Leben auf dem Gut bis zur Flucht 1945 beschrieben. Ihr Ehemann, der Baron Friedmund von Arnim starb 1945 in
russischer Kriegsgefangenschaft. Es war ein Anliegen von Clara von Armin, dass das Gut Zernikow und auch das Schloss Wiepersdorf der Öffentlichkeit erhalten bleibt. 1999 verzichtet sie auf ihre Rückübertragungsansprüche. In dem biblischen Alter von 99 Jahren wurde sie im Mai 2009 in Zernikow beigesetzt.
Jetzt noch kurz zu Schloss Wiepersdorf und DDR-Literatur: Am 10. Mai 1980 wurde das umgebaute Schloss unter neuen Namen „Arbeits- und Erholungsstätte für Schriftsteller und Künstler Bettina von Arnim“, wiedereröffnet nachdem es zuvor bereits „Schloss Wiepersdorf, Arbeitsstätte für Geistesschaffende“, dann „Erholungsstätte der Intelligenz – Wiepersdorf“ und ab dem 180. Geburtstag Bettina von Arnims im Jahr 1965 den Namen „Bettina-von-Arnim-Heim, Arbeits- und Erholungsstätte für Kulturschaffende“ hieß. Es befand sich in der Rechtsträgerschaft des Ministeriums für Kultur der DDR und ab 1979 des Kulturfonds der DDR. Ein Ort mit vielen Namen, aber immer mit dem gleichen Zweck, einen Rückzugsort für Künstler zu schaffen und dies schon direkt nach 1945. Eine Tradition die bis heute anhält.
Noch einmal nur kurz, dann wird es aber zeit für die Skate. Herrlicher Schlosspark mit vielen Skulpturen und einer sehenswerten Orangerie. In der Orangerie wird ab 2020 ein Cafe eröffnet und es finden auch regelmäßig Veranstaltungen statt. Desweiteren wird ein Museum im Schloss im Sommer eröffnet. Auf der sehr gut gestalteten Webseite von Schloss Wiepersdorf ist über dies alles ausführlich berichtet. Zum Schluss der Hinweis,  neben der Kapelle befinden sich auch die Begräbnisstätten von Bettina und Achim von Armin.
Doch jetzt on the skate! Zuerst den gleichen Weg bis Hohenseefeld zurück und dann auf dem RK 7 weiter im Uhrzeigersinn. Bevor ich Wahlsdorf erreiche etwas Skate-Tratsch. 2019 ist das Jahr der Skate- Erneuerung, überall wurde gebaut und stellenweise war der obere Belag noch nicht aufgetragen, aber irgendwie konnte die Fahrt immer fortgesetzt werden. Die Ausschilderung der Skate ist sehr gut, neben den großen Informationstafeln gibt es überall Hinweisschilder. Auch in den Orten findet man Info-Tafeln. Obwohl die Skate nicht sehr stark in Benutzung war findet sich Gesprächspartner, mit denen man einige Kilometer gemeinsam fährt. Auf meiner Tour traf ich auf einige geschlossenen Gaststätten, bei denen keine Infos über Öffnungszeiten, Ruhetagen oder Ähnliches zu sehen waren.
In Wahlsdorf ein Dorfladen mit einem umfangreichen Sortiment, Imbiss und Radler aus dem Fass. Das Gebäude ist ein ehemaliger Dorfkonsum mit einem schönen Wandgemälde.

Dorfladen in Wahlsdorf

Die Sehenswürdigkeiten in Wahlsdorf sind schnell aufgezählt: Dorfladen, Freibad, Schloss Wahlsdorf und die Dorfkirche. Danach steht alles auf Rückfahrt, über Liepe, Buckow, Görsdorf, Prenzdorf erreiche ich Dahme/M..Erwähnenswert die 7 Km Strecke zwischen Buckow und Görsdorf verläuft ausschließlich im Wald, meisten Kiefernwald, aber auch Mischwald. Kurz vor Görsdorf geht es in eine ausgedehnte Wiesenland-schaft über. Görsdorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Dahmetal, 1 Km nach Görsdorf wird der namens gebende Fluss überquert. Doch irgendwann ist auch Dahme/M. erreicht. Gut ausgeschilderte Rundwege durch die Stadt, auch für Radfahrer, die über die Skate Dahme/M. erreichen. Zu meinen Zielen gehören der Schlosspark, die Schlossruine, das Kloster und die Historische Innenstadt. Das Heimatmuseum hatte leider schon geschlossen.

Nach der ausgiebigen Stadtbesichtigung, überall in der Stadt befinden sich übersichtliche Info-Tafeln, Einkehr in katzschke’s restaurant & biergarten. Ich war der einzige Gast, aber Essen war gut und die Kellnerin hat Zeit für einen interessanten Plausch und man erfährt einiges was nicht auf den Infotafeln steht. Die letzten 3 Km nach Rietdorf sind schnell vollbracht, nach einem Dorfrundgang, Zeit für den gemütlichen Ausklang des Tages. Morgen nach dem Auschecken geht es noch einmal auf die Fläming-Skate.

2.Tag
Nach dem Frühstück, Autofahrt zum Skate-Parkplatz nach Petkus. Der Parkplatz befindet sich direkt an der Fläming-Skate und dem Skatehotel „Gutshaus Petkus“. Diese Unterkunft wäre für meinen zweitägigen Skate-Trip auch nicht schlecht gewesen,  vielleicht beim nächsten Mal. Fahrrad abgeladen und ab geht’s. Die heutige Tour verläuft auf dem Rundkurs RK5. 

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